Gate ~ FMCU ~ Benutzerhandbuch

Allgemein

Das Dokument beschreibt die Funktionen und die Konfigurationsmöglichkeiten der Software Facility Management Control Unit.

Die Facility Management Control Unit ist eine Software zur Steuerung von Zutrittskontrollen. Diese Komponenten können in einem abgeschlossenen Bereich wie einem Sport- oder Unterhaltungszentrum, einer Zone auf einem Flughafen, in Universitäten oder in Sicherheitsbereichen eingesetzt werden. Die Hauptkomponenten der Softwarelösung umfassen:

  • Eine automatisierte Durchgangskontrolle mit zweigeteilter Tür- und Signalbeleuchtung
  • Barcode- (oder / und RFID-) Scanner, die Identifikationsdaten vom Ticket oder der Karte des Kunden lesen
  • Tracking-Kamera, die den Durchgangsweg der Kunden beobachten
  • Infobildschirme, die dem Kunden Informationen zum Ein- und Ausgang anzeigen
  • Ein oder mehrere externe Lautsprecher
  • Ein oder mehrere zusätzliche Monitore mit Inhalten, die auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind

Die Hauptmerkmale beinhalten:

  • Öffnen der Zutrittskontrolle bei erfolgreicher Validierung des Ticktes
  • Interaktion mit dem Kunden als Reaktion verschiedener Ereignisse durch:
    • Lichteffekte
    • Sprachansagen über interne oder externe Lautsprecher
    • Akustische Bestätigung des Leseprozesses von Barcode-Scannern
    • Visuelle Inhalte, die auf einem Infobildschirm angezeigt werden
    • Sicheres Öffnen und Schließen der Schwenktüren durch Überwachung des Durchgangsbereichs

Unterstützte Betriebsarten:

  • Normal
  • Service
  • Feueralarm
  • Notfall

Ticketeintrittsvarianten:

  • Einzeleintrittskarte mit Schließen der Zutrittskontrolle nach dem Durchgang einer Person
  • Mehrfacheintrittskarte mit Daueröffnung der Zutrittskontrolle
  • einstellbare Zeitintervalle
  • Berücksichtigung zusätzlicher Bedingungen über potentialfreie Kontakte

Technische Information

Konfiguration

Schritt 1

Nachdem die Software heruntergeladen und auf die eMMC Karte nach dem dokumentierten Verfahren übertragen worden ist, siehe herzu auch Galaxy Gate Inbetriebnahme, erscheint nach dem ersten Starten nachfolgender Bildschirm.

image step1.png

Man kann hier zwischen unterschiedlichen Konfigurationen auswählen, um mehrere Zutrittskontrollen parallel einzurichten. Nach Auswahl einer Konfigurationsdatei für Master oder Slave wird die Anwendung neu gestartet und man kann jetzt den Typ der Schwenktür auswählen. Nachdem die Auswahl bestätigt worden ist, startet die Anwendung neu und man befindest sich im Konfigurationsschritt 2.


Schritt 2

image step2.png

Hier kann man aus verschiedenen Konfigurationen die zutreffende Größe der Schwenktür auswählen. Mit dem Klick auf Anwenden werden die angezeigten Dateien übertragen. Der aktuelle Fortschritt der Dateiübertragung wird angezeigt.

image door progress.png

Der Vorgang wird erfolgreich beendet, wenn im Konfigurationsfenster die ausgewählte Konfiguration angezeigt wird.

image door result.png


Damit ist die initiale Einrichtung der Zutrittskontrolle abgeschlossen. Auf der Statusseite kann man sich jetzt über den allgemeinen Betriebszustand der Anlage informieren

image status.png


Man kann sich nun mit einem Service-Account anmelden und weitere Tests durchführen.

Bedienungsanleitung

Konfiguration der Schwenktüren

Die Schwenktüren können unterschiedliche Abmaße besitzen, Je nach Breite und Höhe ergeben sich hierdurch andere Sollparameter für einen optimalen Kurvendurchlauf.

image glasdoors.png


Nachdem ein Typ ausgewählt worden ist, kann man alle Parameter entsprechend den Bedürfnissen in der Oberfläche anpassen, bevor diese dann über den Button Anwenden in der Konfiguration auf der Zutrittskontrolle aktiviert werden. Wenn man einzelne Werte in der Anzeige ändert, müssen die Einstellungen zunächst gespeichert werden. Dazu klick man links in der Oberfläche über der Dateiliste auf das Diskettensymbol.

image door settings.png

Nachdem die Veränderungen gespeichert worden sind, kann man diese dann über den Button Anwenden aktivieren.

Standardbelegung Anschlussboard

Unit 1

Anschluss Funktion Beschreibung
LSU (E1) LS Middle

Lichtschranke Mitte

NO

Schließerkontakt

LSV (E2) LS Entry

Lichtschranke Eingang

NO

Schließerkontakt

E3 Open Entry

Einzelfrei Eingangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

E4 Open Exit

Einzelfrei Ausgangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

LSH (E5) NA

nicht angeschlossen

E6 State bit 0

Zustandsbit 0

NO

Schließerkontakt

E7 State bit 1

Zustandsbit 1

NO

Schließerkontakt

E8 Emergency Open Button

Notauftaster

NC

Öffnerkontakt

E9 Open Entry 70%

Einzelfrei 70% Eingangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

E10 Fire Alarm

Brandmeldeanlage (BMA)

NC

Öffnerkontakt

A8 Entry Confirmation

Durchgangsbestätigung Eingangsrichtung Impuls 0,5 Sek.

+12 VDC
A9 Exit Confirmation

Durchgangsbestätigung Ausgangssrichtung Impuls 0,5 Sek.

+12 VDC


Unit 2

Anschluss Funktion Beschreibung
LSU (E1) NA

nicht angeschlossen

LSV (E2) NA

nicht angeschlossen

E3 Open Entry

Einzelfrei Eingangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

E4 Open Exit

Einzelfrei Ausgangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

LSH (E5) LS Exit

Lichtschranke Ausgang

NO

Schließerkontakt

E6 State bit 2

Zustandsbit 2

NO

Schließerkontakt

E7 State bit 3

Zustandsbit 3

NO

Schließerkontakt

E8 Emergency Open Button

Notauftaster

NC

Öffnerkontakt

E9 Open Exit 70%

Einzelfrei 70% Ausgangsrichtung Impuls 0,1-1,0 Sek.

NO

Schließerkontakt

E10 Fire Alarm

Brandmeldeanlage (BMA)

NC

Öffnerkontakt

A8 Alarm Impuls

Alarm Impuls 0,5 Sek.

+12 VDC
A9 Gate State Error

Fehlerzustand Durchgang

+12 VDC


Status Zustandsbits

Zustand Unit 1 E6

Bit 0

Unit 1 E7

Bit 1

Unit 2 E6

Bit 2

Unit 2 E7

Bit 3

Normal

Normal

0 0 0 0
Free Entry

Eingang Dauerfrei

1 0 0 0
Lock Entry

Eingang gesperrt

0 1 0 0
Service Entry

Daueroffen Eingangsrichtung

1 1 0 0
Free Exit

Ausgang Dauerfrei

0 0 1 0
Free Entry/Exit

Eingang/Ausgang Dauerfrei(Not implemented)

1 0 1 0
Lock Entry / Free Exit

Eingang gesperrt / Ausgang Dauerfrei

0 1 1 0
tbd 1 1 1 0
Lock Exit

Ausgang gesperrt

0 0 0 1
Free Entry / Lock Exit

Eingang Dauerfrei / Ausgang gesperrt

1 0 0 1
Lock

Gesperrt

0 1 0 1
tbd 1 1 0 1
Service Exit

Daueroffen Ausgangsrichtung

0 0 1 1
tbd 1 0 1 1
tbd 0 1 1 1
Self Test

Selbsttest

1 1 1 1


Alarmdefinition

Ein Alarm wird als Folgeaktion von Signalen oder anderen Quellen (z.B. Geräte) ausgelöst. Ein Alarm besteht hat mehrere allgemeine Eigenschaften. Dazu gehören ein Name, die Definition einer Aktion...

Definition Beschreibung Zustand
Connection Alive überwacht die Verbindung zu externer Anwendung an/aus
Connection Lost überwacht die Verbindung zu externer Anwendung an/aus
Counter Pass wird gesetzt von Gegenlaufsicherung aktiviert ist an/aus
Door Break-In Tür wird gewaltsam im geschlossenen Zustand bewegt an/aus
Emergency wird gesetzt, wenn die Signale an Unit 1 E8 oder Unit 2 E8 nicht aktiv sind (Öffner). an/aus
Fire Alarm wird gesetzt, wenn die Signale an Unit 1 E10 oder Unit 2 E10 nicht aktiv sind (Öffner). an/aus
Invalid Ticket wird gesetzt, wenn die Ticketvailidierung fehlschlägt Impuls
Motionless Object wird gesetzt, wenn ein Objekt mehr als eine definierte Zeitspanne im Gatebereich steht und das Schließen durch Timeout wird verhindert. an/aus
No Alarm wird gesetzt, wenn bei Signalen kein Alarm definiert ist an/aus
Proceed Alarm analog Motionless Object mit anderer Zeitspanne und anderen Aktionen ohne Lichtindikation an/aus
Server Alarm wird im FMCU-Server ausgelöst an/aus
Tailgating wird gesetzt, wenn mehr als eine Person sich im Gatebereich befindet an/aus
Unauthorized Access wird gesetzt, wenn bei geschlossenem Gate eine Person sich im Gatebereich befindet an/aus
Valid Ticket wird gesetzt, wenn die Ticketvailidierung erfolgreich war (Auslöser Beep) Impuls

Technischer Hintergrund

Die Software FMCU basiert auf einem angepassten UNIX-Betriebssystem, welche unter Anwendung des Yocto-Projektes produziert worden ist. Es werden nur die benötigten Dienste im Betriebssystem aktiviert. Es werden die für den CPU-Typ optimalen Unterstützungspakete bei der Erstellung des Betriebssystems berücksichtigt. Diese sogenannten Board Support Packages (BSP) werden von den Hardwareherstellern zur Verfügung gestellt und gestatten eine optimale und effiziente Ausnutzung der Hardwareressourcen.

Funktionen

Grundsätzlich werden die Funktionen über die Signalverabeitung abgebildet. Die Signale werden durchunterschiedliche Quellen erzeugt. Dazu gehören:

  • Lichtleiste
  • Lichtsensor
  • Deckensensor
  • Sonstige

Die Anordnung der Sensoren ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt. In jeder Rahmenhälfte befindet sich eine sogenannte "Inner-Zone" und eine "Outer-Zone". Bei Durchschreiten einer Zutrittskontrolle wird ein Signalflussdiagramm erzeugt, welches für die Abbildung der nachfolgenden Funktionen genutzt wird.

image sensors.png


Die Lichtleiste dienst als Quelle für mehrere Signale und ist ebenfalls in unterschiedliche Bereiche unterteilt.

image lightbar.png

In der Standardkonfiguration sind folgende Signale konfiguriert.

Signalname Rahmenhälfte
Entry Confirmation Eingang
Entry Gate Sensor [U1_E2] Eingang
Entry Outer LightBar Eingang
Exit Inner LightBar Eingang
Free Entry [1000] Eingang
Lock Entry [0100] Eingang
Open Entry [U1_U2_E3] Eingang
Open Entry 70% [U1_E9] Eingang
Remote Open Entry Eingang
Service Entry [1100] Eingang
Emergency Remote Ausgang
Emergency [U1_U2_E8] Ausgang
Entry Inner LightBar Ausgang
Exit Confirmation Ausgang
Exit Gate Sensor [U2_E5] Ausgang
Exit Outer LightBar Ausgang
Free Exit [0010] Ausgang
Lock Exit [0001] Ausgang
Open Exit [U1_U2_E4] Ausgang
Open Exit 70% [U2_E9] Ausgang
Remote Open Exit Ausgang
Service Exit [0011] Ausgang



Schliessfahrt mit reduzierter Geschwindigkeit

Diese Funktion ist für Signale zutreffend, die die Eigenschaft CloseGate > 0 aufweisen. Bei den betroffenen Signalen muss der Wert Close gate speed, % * mit einem Wert zwischen 10 und 100% definiert werden. Es besteht somit die Möglichkeit, für unterschiedliche Durchgangszenarien entsprechende Schließgeschwindigkeiten zu definieren. Der Standardwert ist auf 100% festgelegt. In der Standardkonfiguration erfüllen folgende Signale diese Voraussetzung.

Signal Parameter Wert
Tailgating watcher Close gate speed, % * 100%
Entry Gate Sensor [U1_E2] Close gate speed, % * 100%
Exit Gate Sensor [U2_E5] Close gate speed, % * 100%
Entry Outer LightBar Close gate speed, % * 100%
Exit Outer LightBar Exit Close gate speed, % * 100%

Durchgangsbestätigung

Diese Funktion setzt einen Impuls mit einer einstellbaren Zeitdauer im Anschlussboard für den Anschluss A8.Zusätzlich wird erfolgte Durchgang in der Statistik berücksichtigt.

Koffertrolleyerkennung

Diese Funktion ist aktiv wenn bei folgenden Signalen die aufgeführten Parameter gesetzt werden. Es bedeutet, dass eine Personen mit einem hinter sich herziehenden Koffer ohne Störung durch vorzeitig schleißende Schwenktüren passieren kann.

Signal Parameter Wert
Middle Gate Sensor [U1_E1] Protect from force close true
Entry Inner LightBar Protect from force close true
Exit Inner LightBar Protect from force close true

Mehrfachöffnung

Diese Funktion ist nur dann gültig, wenn ein Leser für die Eingangsrichtung eingerichtet worden ist. Es bedeutet, dass mehrere Personen in einer Reihe nacheinander den Eingang passieren können, ohne dass die Schwenktür zwischenzeitlich geschlossen wird. Es muss von jeder Person ein Ticket am Kartenleser am Eingang präsentiert werden. Nur bei erfolgreicher Validierung bleiben die Schwenktüren geöffnet. Diese Funktion ist aktiv wenn bei folgenden Signalen die aufgeführten Parameter gesetzt werden.

Signal Parameter Wert
Middle Gate Sensor [U1_E1] Protect from force close true
Entry Inner LightBar Protect from force close true
Exit Inner LightBar Protect from force close true
Entry Outer LightBar Protect from force close true
Entry Gate Sensor [U1_E2] Protect from force close true
Tailgating watcher Aktiviert false


Tipps zum Arbeiten

image reset-to default.png

Wenn man die Übersicht bei der Konfiguration der Signale verloren hat, kann man über die Funktion

Reset to Default

einen definierten Ausgangszustand wiederherstellen.

Maxcrc MediaWiki:Icon-info.png
Hinweis
Wenn man die Funktion "Rest to Default" anwendet, gehen die aktuellen Einstellungen verloren. Man kann bei Bedarf vor diesem Schritt die aktuelle Konfiguration exportieren.


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